
Plötzlich und für ihre Familie, ihre Freunde und jagdlichen Weggefährten völlig unerwartet, ist Heike Kölsch am 17. Mai im Alter von nur 57 Jahren verstorben.
Seit 24 Jahren war Heike Mitglied des Landesjagdverbandes. Sie übte zusammen mit ihrem Ehemann Thomas zunächst in Hinterweidenthal, später im Revier Thalfröschen mit großer Leidenschaft und hohem Sachverstand die Jagd aus.
Als Ausgleich zum stressigen Alltag als Gastronomin schätzte Heike den geruhsamen Ansitz oder eine zünftige Drückjagd. Besonders liebte Heike jedoch die Beizjagd. Sie stellte nicht nur mit Vorstehhund, Frettchen und Greifvögeln erfolgreich dem Niederwild nach, sie war auch eine erfolgreiche Züchterin zahlreicher Habichte, Falken und Adler. Durch ihre Leidenschaft entstanden eine Vielzahl Kontakte in das In- und Ausland. Die Liebe zu den Greifen führten sie und ihren Mann mehrfach in die Arabischen Emirate, wo die Beizjagd höchstes Ansehen genießt.
Vor allem zu ihren vierbeinigen Gefährten verband Heike eine besondere Liebe. Mit großer Umsicht und Sachverstand betätigte sie sich als erfolgreiche Züchterin von Kleinen Münsterländern. Jeden der kleinen Welpen behandelte sie wie ihr eigenes Kind und bereitete es optimal auf sein Leben als jagdlichen Gefährten vor. Sie bildete mehrere Hunde zum Vollgebrauchshund aus und führte sie mit Erfolg durch Brauchbarkeits- und Verbandsprüfungen. Dieser große Erfahrungsschatz kam ihr in ihrer Funktion als Richterin und Ausbilderin im Brauchbarkeitskurs für Jagdhunde der Kreisgruppe Pirmasens-Zweibrücken zugute. Auch für den JGHV war sie über viele Jahre als Richterin bei nationalen und internationalen Prüfungen verschiedener Zuchtverbände tätig.
Seit 2004 unterstützte Heike Kölsch die Öffentlichkeitsarbeit des Fachausschusses Jägerinnen der Kreisgruppe Pirmasens-Zweibrücken intensiv. Nicht selten besuchte sie Kitas und Schulen mit ihren Hunden oder Greifvögeln und brachte den Kindern das Wesen der Jagd nahe. Als Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit der Kreisgruppe Pirmasens-Zweibrücken war sie ab dem Jahr 2010 das Gesicht der hiesigen Jägerschaft und stand bei Pressegesprächen oder Fernsehinterviews „ihren Mann“. Auch auf der Messe ANJA repräsentierte sie über Jahre die lokale Jägerschaft. Mit viel Elan und Herzblut half sie mit, die Jägerschaft in den Augen der Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken.
Hege des Wildes und Respekt vor der Kreatur waren für Heike nicht nur leere Worte. Seien es Rehkitze, Frischlinge oder die verschiedensten Vögel, alle abgegebenen Findelkinder wurden durch Heike und ihren Mann nach Kräften aufgepäppelt und wenn möglich ausgewildert – wobei über die Jahre mehrere Rehe und ein stattlicher Keiler dauerhaft bei ihnen Asyl fanden.
Unvergessen für viele Jagdgefährten sind die alljährlichen Grillfeiern des Hegering II. Als aufmerksame und großzügige Gastgeberin sorgte Heike dafür, dass eine große Gästeschar sich auf dem Kölsch`schen Anwesen wohl fühlten.
Neben der Jagd und dem Umgang mit ihren Tieren war das Reisen in ferne Länder Heikes große Leidenschaft. Neben Afrika hatte es ihr Nordamerika mit den Weiten Kanadas und Alaskas besonders angetan, wobei sie mit Kamera und Büchse gleichermaßen umzugehen wusste.
Wir alle werden Heikes herzliche, offene und zupackende Art schmerzlich vermissen. Sie wird in den Reihen der Jägerschaft eine kaum zu füllende Lücke hinterlassen.
Der Familie spreche ich im Namen des Hegerings II und der Kreisgruppe Pirmasens-Zweibrücken unser aller Anteilnahme aus.
Konstantin Kempf
Leiter des Hegering II

