Neues vom Rotwild

25.Oktober 2023 um 18:00 Uhr im Haus der Nachhaltigkeit

Vortragsabend zum Forschungsprojekt der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Trippstadt
mit Ulf Hettich und Dr. Ulf Hohmann

Die Alttierbejagung ist aus tierschutzrechtlichen und jagdethischen Gesichtspunkten eine große Herausforderung für den Jäger. Zur Freigabe von Alttieren auf Bewegungsjagden werden deshalb teils kontroverse Diskussionen geführt.
Einschätzungen zum Bindungsverhalten von Alttier-Kalb Paaren basieren meist auf Beobachtungen und Beschreibungen – doch ob gehört oder selbst erlebt – selten sind beschriebene Fälle überprüfbar. Selbst der Beobachter kann nur über die wahren verwandtschaftlichen Beziehungen der Tiere mutmaßen.
Tatsächlich liegen zum oft zitierten “Schulterschluss“ von Alttier und Kalb in Stresssituationen keine belastbaren Daten bzw. wissenschaftliche Studien vor. Nicht ohne Grund, denn der parallele Fang und eine ausreichend genaue Beobachtung des Raumverhaltens von Alttieren und deren Kälbern ist keine leichte Aufgabe.
Die FAWF führte deshalb in Kooperation mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald in Rheinland-Pfalz eine dreijährige Studie durch, bei der insgesamt sieben Alttier-Kalb-Paare mit kommunizierenden Sendehalsbändern ausgestattet wurden, um so deren jeweiliges Bindungsverhalten, insbesondere in unterschiedlichen, provozierten Störsituationen während der Drückjagdsaison zu untersuchen.
Die Fallstudien geben einen Einblick in die Bandbreite unterschiedlicher Verhaltensweisen und liefern erste Anhaltspunkte für jagdpraktische Empfehlungen
bei der Organisation von Bewegungsjagden.